Zorn, ein Kampf den ich gewinnen kann

Die emotionale Regung des Zorns kann auf sehr verschiedene Weise in Erscheinung treten, dass der an der Universität lehrende Dr. W.B. Cannon eine ganze Seite brauchte, um auch alle aufzuschreiben.
Auch D.John Schindler schrieb in sinen Buch über Emotionen ....... Die Heilkraft des seelischen Gleichgewichts. Er führte an, dass die körperlichen Anzeichen sind sehr offenkundig. Hochroter Kopf, blutunterlaufene Augen, angespannte Magenmuskulatur.
Der ganze Verdauungstrakt verkrampft sich u. löst schwere Unterleibsschmerzen aus. Die Herzfrequenz steigt merklich an, auch Herzkranzgefäße verengen sich so stark, dass es zu tödlichen Herzversagen kommen kann.

Für schwierige Zeiten in Zorn, gibt es einige Sprichwörter zum nachdenken.

  - Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, offenbart seine Torheit.

  - Stehe ab vom Zorn u. las den Grimm, entrüste dich nicht, damit du nicht Unrecht          tust.

  - Sei nicht schnell, dich zu ärgern; denn Ärger ruht im Herzen des Toren.

Jetzt wird sich der eine od. andere sagen: "Wen einer da lebt, wo ich lebe, würden viele sich auch so aufregen wie ich."

Trotz dieser ausgezeichneten Ratschläge lassen sich täglich viele von Zorn hinreißen. Selbst unsere Umgangssprache bewegt sich auf gefährlichen Terrain:
" Sie macht mich krank! "
" Er bringt mich zur Weißglut! "
" Ich könnte an die Decke gehen! " u. quasi als Gnadenstoß:
" Ich könnte ihn umbringen! "

Ich denke das ist durchaus ernst zu nehmen, denn im Eifer der Gefechte gefallene Worte sind oft emotionale Wegbereiter der grausigen Handlungen.
Aber bedenkt, es ist ein weit verbreitetes Fehlurteil, dass jeder Ausbruch an Zorn unrecht ist.  Das trifft nicht zu, denn man kann seinen Zorn auch unter Kontrolle haben u. nicht Unrecht tun.

Tatsache ist, dass wir Menschen schon aus nichtigem Anlass wegen kleinster Ärgernisse aus der Haut fahren. Ehemänner zahlen ihrer Frau mit gleicher Münze heim, od. Vorgesetzte machen ihre Untergbenen fertig. Das sind Beispiele für offenen Zorn, der leicht erkennbar u. eigentlich vermeidbar ist.
 Es gibt noch eine andere Form des Zornes, der tief im Inneren brodelt, bevor er zum Ausbruch kommt. Hier handelt es sich um Zorn u. Verbitterung, die sich schleichend im Verborgenen breit macht. Schwelende Brandherde, die manchmal lange brauchen, ehe sie entflammen. Oder wie kommt es, dass heutzutage scheinbar ganz normale Zeitgenossen,  die aus verschiedene Gründe frustriert sind, mit einer Waffe an den Arbeitsplatz od. zur Schule kommen, um im Amoklauf Menschenleben auszulöschen? Zorn ist sein emotionaler Wegbereiter, auch für Mord. Solche folgen sind vorher im Verborgenen.

"Depressionen gehen auf jeder Entwicklungsstufe auch mit offen bekundetem od. auch im Verborgenen schwelender Zorn einher ", schrieb der Neurologe Mortimer Ostow. Wir alle brauchen Hilfe, um uns unseren Weg durch die Belastungen dieser Welt zu bahnen, die uns zu zerreißen droht, einer Welt, die förmlich dazu geschaffen scheint, in uns Zorn zu erwecken u. uns zu schaden.

Ich habe hier für mich fünf Grundsätze angeführt, die Abhilfe schaffen könnten.
 
 - Trotz Streit positiv über meinen Wiedersacher denken. Nichts steht dem     menschlichen Logik ferner als das.
Aber es ist menschlich, von Zorn geprägtes Denken, dass uns so viel Streit einbringt.

 - Ich halten mir stets das große Ganze der menschlichen Existenz vor Augen. Es ist      immer gut zu fragen: Wird das in 100 Jahren noch Bedeutung haben.

 - Ich versuchen mich, in den anderen hineinzuversetzen. Damit ist Einfühlungsvermögen gemeint, das heute so selten in Erscheinung tritt.

 - Vielleicht eine schlichte Karte, eine kurze Notiz, eine aufrichtige Entschuldigung,        ein kleines Geschenk od. einfach einen Beschluss, den potenziellen Gegner wie einen  Freund zu behandeln, damit könnte schon einiges bewirkt werden.
 
 - Ich versuche mir eine klare Sicht zu bewahren, inmitten anliegender Spannung u. Konflikte, wenn ich versuchen, anderen mit gleicher Münze heimzuzahlen.

Wir müssen Lernen, in Zeiten mit Konflikten daran zu denken, nicht mit gleicher Münze heimzuzahlen.